Ostdeutschlands erstes privat betriebene Museum nach 1989 befand sich in Wernigerode. Es firmierte unter der Bezeichnung „Schmiedemuseum Krellsche Schmiede“.
Dieser Name wurde
durch die Museumsbetreiber nach dem Schmied und Erbauer des
Hauses Breite Straße 95 in Wernigerode Michael Krell ausgewählt.
Er errichtete dieses Gebäude 1678 im barocken, süddeutschen
Fachwerkstil.
Der Schmiedebetrieb wurde über fast 300 Jahre aufrecht
erhalten, 150 Jahre durch die Erbauerfamilie und seit 1837 durch
die Familie Niehoff, welche bis 1975 hier tätig war.
Die Werkstatt wurde dann binnen 10 Jahren komplett leer geräumt
und 1985 übernahmen die damaligen ehrenamtlichen Denkmalpfleger
Rudolf und Peter Nüchterlein den Wiederaufbau der historischen
Werkstatt. Aus über 300 Schmieden zwischen Ostsee und Thüringer
Wald sowie zwischen Harz und Oberlausitz wurden Arbeitsgeräte
und Maschinen, die sich mit dem Schmiedehandwerk in Verbindung
bringen ließen, zusammengetra-gen. Allerdings wurden diese
Exponate nicht käuflich erworben, sondern alle von der
scheidenden Handwerkergeneration mit der entsprechenden Geschichte
und den Geschichtchen erworben, um sie in einer Werkstatt in
einer Originalsituation der 40er Jahre zu präsentieren.
Das Museum wurde vom 1. September 1990 bis zum 30. September
2007 durch Rudolf und Peter Nüchterlein im Haus Breite Straße 95
in Wernigerode gezeigt.
In den 17 Museumsjahren konnten über 100.000 Besucher begrüßt werden, es fanden Projekte zum Thema Alltagsgeschichte mit Kindern und Jugendlichen statt und es gab zahlreiche regionalgeschichtlich ausgerichtete Sonderausstellungen.
Die Projektarbeit, welche in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für historische Alltagsgeschichte e.V. umgesetzt wurden, werden auch heute noch durch die genannte Gesellschaft e.V. und den früheren Museumsdirektor Diplom-Museologe Peter Nüchterlein in Kooperation mit zahlreichen Bildungsträgern durchgeführt.
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